Finanzielle Anreize für die verstärkte Betreuung von Patenbeeten im Stadtgebiet schaffen

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Pulheim (gesamt)
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Laut Angaben des Bauhofes der Stadt Pulheim pflegen Pulheimer Bürger im Stadtgebiet ca. 500 Patenbeete. Wenn ich die Pflege eines Patenbeetes mit durchschnittlich ca. 1,5 Stunden jährlich ansetze, werden dem Bauhof also ca. 750 Arbeitsstunden p.a. erspart. Dies entspricht der Arbeits-Kapazität einer halben Vollzeitkraft.
Ein Bauhofmitarbeiter, der in Entgeltgruppe 5 (Stufe 4) Tarifvertrag Öffentlicher Dienst eingruppiert ist, hat ein Jahresbruttogehalt von etwa 37 000 €. Die tatsächlichen Kosten dieses Mitarbeiters dürften einschließlich aller Abgaben und Kosten für die Stadt aber bei etwa 50 000 pro Jahr liegen.

Der Bauhof bzw. die Stadt Pulheim spart somit durch die Unterstützung der Bürger etwa 25 000 € Lohnkosten. Da die Bauhof-Mitarbeiter in der Regel mindestens im 2er-Team unterwegs sind, sind es also etwa 50 000 € Ersparnis je Jahr. Berücksichtigt man auch die Fahrzeug- und Materialkosten, dürften es etwa 55 000€ p.a. sein.
Zieht man von diesen 55 000 € für die technische (z. B. Schilderbereitstellung) und verwaltungstechnische Betreuung der Patenbeetangelegenheiten durch das Bauhofpersonal 5 000 € jährlich ab, verbleibt eine Nettoersparnis von 50 000 € je Jahr.

Vorschlag:
Von diesen 50 000 € sollte die Stadt Pulheim 5000 € jährlich (10%) für ein Anreizsystem verwenden, welches die Pulheimer Bürger zusätzlich animieren könnte, weitere Patenbeete zu übernehmen.

Es könnten z. B. unter den 500 Paten jährlich Anfang Juni 25 Preise verlost werden, wobei die Preise 1 - 5 einen Wert von je 500 € bzw. insgesamt 2 500 € haben sollten und z. B. ein Reisewochenende für 2 Personen beinhalten könnten. Dies wäre der Hauptanreiz. Die restlichen 20 Preise zu je 125 € könnten z. B. Freikarten für das Aquarena-Bad in Stommeln sein.

Um zu vermeiden, dass Kartei-/Datei-Leichen oder schlimmstenfalls diejenigen Paten belohnt werden, die nur auf dem Papier ihre Patenfunktion wahrnehmen (diese gibt es nachweislich auch), sollten die ausgelosten Paten bzw. Patenbeete jeweils im Anschluss nach der Verlosung noch im Juni eines Jahres vor Ort dahingehend überprüft werden, ob ihr Beet auch tatsächlich zufriedenstellend gepflegt ist. Sollte dies nicht der Fall sein, fallen sie aus der Verlosung und Nachrücker aus dem Gesamtaufkommen der Paten im ausgefallenen Preiswert werden per Los ermittelt, bis 25 Preisberechtigte feststehen.

Diese Regelung sollte ab 01.01.2019 gelten. Die Preisträger sollten jeweils im Juli eines Jahres schriftlich durch den Bürgermeister informiert werden.
Auf dieser Weise findet möglicherweise auch ein sanfter Druck auf die Paten statt, die Beete tatsächlich zu pflegen.

Diese Aktion könnte dauerhaft sein, sollte jedoch Mitte 2020 dahingehend überprüft werden, ob der erhoffte Effekt (deutlich mehr Paten und deutlich höheren Einsparungen) tatsächlich erreicht werden konnte. Selbstverständlich wäre diese Maßnahme auf geeignete Weise in den lokalen Medien zu kommunizieren (KSTA, Wochenende, Sonntagspost, Städtischer Newsletter etc.)

Im Ergebnis könnte die Stadt Pulheim mit diesem Anreizsystem durch den erhofften Anstieg des Patenaufkommens zusätzliche Ersparnisse erzielen.
Jetzt hoffe ich, dass der Bauhof auch einen lückenlosen Überblick hat, wo die Patenbeete liegen und wer Pate ist. Ansonsten wäre mein Vorschlag Makulatur.
Ich bin mir bewusst, dass man diesen Vorschlag auch als "Phantomvorschlag" einstufen könnte, weil die Annahme, der Bauhof habe alle Patenbeete vor der Übernahme durch Paten tatsächlich regelmäßig gepflegt, schlicht falsch ist und somit beim Bauhof entsprechende Kosten gar nicht entstanden sind.

Tatsächlich dürfte es in vielen Fällen so gewesen sein, dass die Paten sich aus reiner Verzweiflung der Beete angenommen haben, weil der Bauhof selten oder auch nie diese Beete gepflegt hat und die Paten den ungepflegten Anblick in ihrem Wohnumfeld nicht länger ertragen konnten. Dies war der Grund, weshalb auch ich vor 3 Jahren ein Patenbeet übernommen habe. Dennoch wäre es gut, wenn der Vorschlag zum Tragen käme, da er zur Verschönerung unseres Stadtbildes beitragen könnte.